Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und Menschenrechte

Islam-Unterricht ist ein Irrweg

by Wertearbeiter, Juni 1, 2016

Bedford-Strohm, und viele klerikale und grüne Gleichgesinnte, fordern Islam-Unterricht an deutschen Schulen. Während ich diesen Satz tippe entringt sich mir ein bitteres Lachen, ob der Absurdität dieser Forderung, die sich aber offensichtlich gerade durchsetzt. Das Absurdeste daran ist dass gleichzeitig einhellig und mantragleich wiederholt wird dass wir den Migranten, gemeint sind Muslime, „unsere Werte klar machen müssen“. Als Basis für „Integration“.

Dazu ist zunächst zu sagen dass selbst viele Biodeutsche, die familiär und schulisch hier komplett sozialisiert wurden, oft nicht definieren können was eigentlich Werte der Aufklärung, basierend auf Wissenschaft und Vernunft sind. Worauf ja auch die Gleichheit Aller vor dem Gesetz, Freiheit von irrationalen Vorschriften, und die Demokratie basieren. Aber die haben es immerhin „mit der Muttermilch aufgesogen“, so dass es im täglichen Zusammenleben dennoch einigermaßen funktioniert.

Statt zu erkennen dass wir die Altlast kirchlicher Privilegien, und berechnender Liebedienerei gegenüber dem Klerus seitens der Wählerstimmen fischenden Politik, überwinden müssen, verschärfen wir diese Misere. Diese politische Verfilzung mit Religion.
Statt jetzt zu erklären worin unsere Werte bestehen, und sie mit Nachdruck in den Schulen, theoretisch und praktisch zu vermitteln, wird Islam-Unterricht konzipiert. Was dem Islam sozusagen gesellschaftliche Weihen verleiht, und ihn Kindern vermittelt die ihn sonst oft gar nicht wahrgenommen hätten!

Das Problem mit Religion fängt doch exakt da an wo man diesen entscheidenden Schritt tut zu sagen „ich glaube“! Ab diesem Zeitpunkt gibt man sozusagen sein Gehirn an der Garderobe ab, und MUSS alles andere was dann noch kommt akzeptieren und leben. Wenn man also sagt: „Ich glaube dass Prophet X das ultimative Diktat über die exakten und allgemein verbindlichen Lebensregeln von einem Superwesen Y bekommen hat“, dann ist man aus meiner Sicht verloren für die Vernunft. Und somit für unsere Grundwerte. Das ist simple Logik.
Nur wenn man da lau bleibt, sozusagen inkonsequent, ist man noch erreichbar für „Ungläubige“. Um aber das zu werden was man „extrem“ oder „radikal“ nennt, muss man nur diese Regeln todernst nehmen. Das ist natürlich der konsequente Weg. Mache ich da einen logischen Fehlschluss? Wohl kaum.
Daher sollte man unbedingt vermeiden diesen, aus meiner säkularen Sicht, blödsinnigen Akt zu fördern. Durch Islam-Unterricht, der naturgemäß eher werblich als kritisch ist passiert das Gegenteil.

Bedford-Strohm ist aber natürlich selbst ein „Gläubiger“. Er ist damit eher solidarisch mit anderen Gläubigen, vor allem Monotheisten. Mehr als mit seinen säkularen Mitbürgern, wie mir. Aus meiner Sicht ist er ein Verräter unserer Werte, in einer Zeit wo wir an einem Scheideweg stehen. Nämlich dem ob wir die Gesellschaft als ganzes noch zusammenhalten auf Basis der Werte der Aufklärung. Oder zumindest zerfallen in zwei Lager, Muslime und Nicht-Muslime. Die grünen und klerikalen Islam-Lobbyisten hier glauben zwar dass die Lager anders verteilt sind, nämlich die „Rechten“ dort, und alle anderen hier, aber sie werden noch sehen was konservative Muslime (wenn sie hier mehr Macht errungen haben) von grüner Gender-Politik, und der Lehre von der Dreieinigkeit halten. Letzteres ist „Schirk“. Man kann googlen was das bedeutet.

Die Idee mit Islam-Unterricht basiert auf der völlig unbewiesenen Annahme dass man so die „Radikalisierung“ verhindern könne. Dieser Ansatz ist unwissenschaftlich naiv, leider sogar kontraproduktiv.
Lamya Kaddor, die von den Medien heiß begehrte „Islam-Expertin“, fällt einem da natürlich als erstes ein. Sie behauptet unbelehrbar dass der Islam friedlich sei, und man ihn nur richtig erklären müsse. Dass fünf ihrer Schüler daraufhin zum IS gingen um Ungläubige zu schlachten, ficht sie nicht an, und schadete offenbar auch nicht ihrer Reputation.

Wie ist die Aufklärung geschichtlich entstanden, sagen wir seit Giordano Bruno, welche Opfer hat sie erfordert, wie hat sie sich durchgesetzt? Viele die sich hier aufspielen als Erben dieser Werte, übertreiben sie bis zur Perversion, vor allem durch Toleranz für Intoleranz. Sie sind verwöhnt und verwirrt, und oft genug nur Mitläufer und Selbstdarsteller die sich dem vorherrschenden Multikulti-Trend anpassen.
Sie verraten dabei die die unter dem archaischem Wahn leiden, wie praktisch alle Frauen, Schwulen und „Ungläubigen“ in der muslimischen Welt. Leider mittlerweile sogar hier in Deutschland, wie Sabatina James beklagt. Massiv gelehrt und vermittelt werden müsste aber Verständnis für wissenschaftliches Denken, und in der Praxis müsste Demokratie eingeübt werden.

Ein besonders ärgerlicher, dämlicher, Diskurs wird immer wieder eröffnet, wenn behauptet wird wir müssten Typen wie den Paris-Attentätern eben weltanschaulich „etwas bieten“. Als Alternative zum Islam(ismus). Da wir das nicht täten seien wir sozusagen mitschuldig wenn man uns, und unser Lieben in Stücke reißt. Denn wir seien nur eine oberflächliche Konsumgesellschaft, wird voll Verachtung behauptet. Und viele nicken dazu ergriffen.
Dass wir es geschafft haben technischen Fortschritt Wohlstand und Frieden, und zumindest einen gewissen Konsum für alle zu schaffen, hat aber eben mit unseren Werten zu tun. Das ist genau das warum halb Afrika, Asien und Arabien hierher kommen wollen. Es ist nicht Verachtenswertes, im Gegenteil.

Da wird vor allem auch nicht verstanden dass das Wesen unserer Werte die Freiheit ist! Dass man selbst die Verantwortung für sein Leben übernimmt und einen guten Weg sucht. Das ist genau das worum es geht. Jeder Mensch ist naturgemäß ein Stück weit existentiell verunsichert. Kein Wunder angesichts des Faktums von Alter, Krankheit und Tod, wie Buddha konstatierte. Das ist aber kein Grund die Erlösung von der ideologisierten Gesellschaft zu fordern. Und Religion ist der dümmste Eskapismus, wie Woody Allen sagt.