Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und Menschenrechte

Burka und Burkini als Symbole einer sexuellen Zwangsmoral

by Guenter Walter, August 27, 2016

rka und Burkini sind Symbole einer krankhaften Einstellung zum Körper und zur Sexualität.

Diese hat ihre Wurzeln in der vom Islam geprägten totalitär-patriarchalischen Erziehung und Sozialisation, in der keine aufgeklärte sexuelle Erziehung stattfindet. In der Tradition des Propheten kann man Aussagen lesen, dass es Frauen an Verstand und Religion mangelt, dass sie die Bewohner der Hölle sind, dass sie durch und durch verdorben sind und deshalb in ihrem Haus eingesperrt werden müssen. Es ist ein krankes Bild von Sexualität und vom Rollenverständnis von Mann und Frau, das den Muslimen während der kindlichen Erziehung und Sozialisation indoktriniert wird, nämlich dass es eine Trennung zwischen den Geschlechtern gibt und dass Frauen moralisch defizitäre Wesen sind. Der Islam legt damit eine repressiv-patriarchalische Geschlechterbeziehung fest, in der Frauen als moralisch defizitäre Wesen angesehen und behandelt werden. Dieses Rollenverständnis entzieht sich auch jedem Diskurs, da es sich als fester Bewusstseinsinhalt und als Charakterpanzerung manifestiert hat. Die Rolle der Frau wird auch im Koran Sure 2:223 klar definiert: „Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch; darum bestellt euer Saatfeld wie ihr wollt.

In diesem Zusammenhang erscheint es wichtig auf die Zusammenhänge zwischen Sexualunterdrückung, autoritären Charakterstrukturen und totalitäre Ideologien wie den Faschismus und den Islam hinzuweisen. Wilhelm Reich hat in seinen Werken den Zusammenhang klar dargelegt und in diesem Zusammenhang ist der nachfolgende Artikel von Prof. Bernd Senf über das richtungweisende Werk von Wilhelm Reich „Die Massenpsychologie des Faschismus“ zu sehen.

Zur Rolle der Frau im Islam: https://www.tagesschau.de/inland/islam-frauenbild-101.html

Die Massenpsychologie des Faschismus

Ein Hinweis auf das richtungweisende Werk von Wilhelm Reich
Das Buch „Massenpsychologie des Faschismus“ von Wilhelm Reich (in der ersten Auflage 1933 erschienen (2)) stellte einen Versuch dar, den Blick für Zusammenhänge zu öffnen, die damals den wenigsten Menschen bekannt waren (und die auch heute noch viel zu wenigen bekannt sind): Zusammenhänge zwischen Sexualunterdrückung, autoritären Charakterstrukturen und Faschismus.
Ich will einen wesentlichen Gedanken dieses Buches als These kurz vorwegnehmen: Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend extrem sexual- und lustfeindlichen autoritären Einflüssen ausgesetzt waren, entwickeln eine chronische Verhärtung ihrer Charakterstruktur, eine „emotionale Panzerung“, mit der sie das ursprünglich Lebendige und Liebevolle in sich verschütten. Die unter der Panzerung aufgestauten lebendigen Energien kehren sich um in Destruktivität, erzeugen eine wachsende innere Spannung und drängen immer wieder nach destruktiver Entladung. Die tieferen Wurzel von Gewalt liegen demnach in vorangegangenen Störungen und Zerstörungen lebendiger und liebevoller Entfaltung, allem voran in der unbewußten Verknüpfung von sexueller Lust mit Angst, Schuld, Ekel und Abscheu, wie sie typisch sind für eine sexualfeindliche Erziehung und Moral.
 Von diesem Zusammenhängen konnte Marx zu seiner Zeit noch nichts wissen. Die Grundlagen für diese Kenntnisse wurden erst später gelegt, mit der Entdeckung des Unbewußten und der Verdrängung durch Sigmund Freud, den Begründer der Psychoanalyse. Während Freud vor den umwälzenden Konsequenzen seiner früher Entdeckung – des Grundkonflikts zwischen lebendiger Entfaltung und einer dagegen gerichteten repressiven Gesellschaft -, zurückschreckte (und mit seiner These vom angeblich natürlichen Todestrieb eine Kehrwendung machte), konnte Reich mit seinen sexualökonomischen Forschungen immer mehr Licht in das dunkle Kapitel der Entstehung individueller und kollektiver Gewalt bringen. Ich habe in anderen Zusammenhängen ausführlich darüber berichtet.3. Hier kann es nur darum gehen, einen ganz groben Eindruck von diesen Forschungen zu vermitteln, soweit sie für die Massenpsychologie des Faschismus von Bedeutung sind.

Orgon GamBlog_20Eine wesentliche Erkenntnis der Sexualökonomie besteht darin, daß jeder Mensch mit einer inneren lebendigen Energiequelle auf die Welt kommt und daß diese Energie natürlicherweise nach lebendiger und lustvoller Entfaltung drängt (Abbildung 1a). Eine wesentliche Rolle in diesem Zusammenhang spielt der lebendige Kontakt des heranwachsenden Menschen zu seiner Umwelt, beginnend mit dem liebevollen Körperkontakt des Babys zur Mutter, später dem Kontakt der Kinder untereinander, gefolgt von sexuellen Kontakten der Jugendlichen bzw. der Erwachsenen. In matriarchalen Gesellschaften werden diese vielfältigen lustvollen Beziehungen gepflegt und gefördert, in patriarchalen Gesell-schaften werden sie demgegenüber mehr oder weniger gestört oder unterdrückt – durch entsprechend lustfeindliche Erziehung, Moral, Gesetze und gesellschaftlichen Institutionen. An die Stelle spontaner Selbstregulierung, Selbstbestimmung und Selbstentfaltung treten zum Beispiel autoritäre Fremdbestimmung und eine Erziehung unter Druck und Gewalt. Die inneren lebendigen Impulse des heranwachsenden Menschen geraten unter diesen Bedingungen immer wieder in Konflikt mit den Strukturen einer repressiven Gesellschaft, einer Gesellschaft der Unterdrückung (Abbildung 1b). Die der inneren Quelle entströmende Energie kann dadurch nicht mehr frei fließen und in liebevollen Kontakt und lebendige Entfaltung einmünden, sondern wird in ihrem freien Fluß gehemmt und blockiert, und zwar dadurch, daß sich der Heranwachsende zur Vermeidung der sonst unerträglichen Konflikte mehr und mehr selbst beherrscht und zurücknimmt. Die Energie für die Blockierung der eigenen inneren Regungen und Erregungen wird aus der inneren Triebquelle abgezweigt, und der betreffende Mensch gerät dadurch in eine Art innere Spaltung die damit einher geht, daß der zugrunde liegende Konflikt ins Unbewußte verdrängt wird, dem ei aller Blockierung tragen sie aber noch etwas ursprünglich Lebendiges in sich, aber so tief A D Bewußtsein des betreffenden Menschen also nicht mehr zugänglich ist. Unter der Verdrängung staut sich die dann noch fließende Energie noch weiter auf (Abbildung 1d) und drängt nach gewaltsamer Entladung, die für den Betreffenden vorübergehend sogar als Erleichterung empfunden wird. Zu einer direkten lustvollen Entspannung durch Hingabe in der liebevollen Sexualität sind solche Menschen nicht mehr in der Lage, sie sind – wie Reich es nannte – „orgastisch impotent“ und „chronisch gepanzert“, das heißt emotional und körperlich verhärtet und erstarrt.
Bei aller Blockierung tragen sie aber noch etwas ursprünglich Lebendiges in sich, aber so tief verschüttet, daß ihnen der direkte Zugang und Kontakt zu dieser lebendigen Quelle durch vielfältige emotionale und körperliche Blockierungen versperrt ist.
Was bleibt, ist eine tiefe Sehnsucht nach Befreiung, eine mystische Sehnsucht nach Erlösung, bei gleichzeitiger Unfähigkeit, die Freiheit selbst wirklich zu leben und zu lieben. Dieser Widerspruch zwischen Freiheitssehnsucht und Freiheitsangst sei, wenn er massenweise auftritt, der emotionale Boden, auf dem der Faschismus wachsen könne.
In Deutschland sei dieser Boden durch jahrzehntelange (wenn nicht gar jahrhundertelange) extrem repressive, autoritäre und sexualfeindliche Erziehung und Moral in der vorfaschistischen Zeit vorbereitet worden – einer Moral, die zunächst typisch für das deutsche Kleinbürgertum war, die aber mit der zunehmenden Anpassung der Arbeiterschaft an kleinbürgerliche Lebensformen und Ideale auch zunehmend die Lohnabhängigen erfaßt habe. Während die mit diesen autoritären Charakterstrukturen verbundenen destruktiven Impulse nur mühsam hinter einer Fassade sozialer Angepaßtheit zurückgehalten werden können, würden sie im Zeiten individueller und kollektiver Identitätskrise mit aller Macht an die Oberfläche durchbrechen und sich in Gewaltexzessen entladen. Hingegen würden emotional lebendige Menschen individuelle und gesellschaftliche Krisen als Herausforderung und als Chance begreifen, neue Wege der individuellen und gesellschaftlichen Veränderung zu gehen, ihren Blick konstruktiv nach vorne richten und ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen.
In dem der Faschismus mit seiner Massenpropaganda einerseits die Freiheitssehnsucht der unterdrückten Menschenmassen aufgewühlt hat, hat er andererseits ihren gleichzeitig wachsenden Freiheitsängsten entsprochen und extrem autoritäre Gesellschaftsstrukturen entwickelt – mit dem Führer an der Spitze der Hierarchie. Die aus der Sexualunterdrückung entstandene unbewußte Identifizierung der Söhne mit ihren autoritären Vätern konnte so kanalisiert werden in Richtung Identifizierung und Unterwerfung unter gesellschaftliche Autorität und ihrer Zuspitzung in der Gestalt des Führers. Und als Objekte für die gewaltsame Entladung der aufgestauten Energien baute der Faschismus die Juden als inneren Feind und die anderen Völker als äußeren Feind auf.
Dies alles schrieb Reich schon 1933, bevor es zur Judenvernichtung und zum Zweiten die Sexualunterdrückung bereitet den emotionalen Boden für den Faschismus; wenn sich extrem repressive, autoritäre und sexualfeindliche Erziehung und Moral in der vorfaschistischen Zeit vorbereitet worden – einer Moral, die zunächst typisch für das deutsche Kleinbürgertum war, die aber mit der zunehmenden Anpassung der Arbeiterschaft an kleinbürgerliche Lebensformen und Ideale auch zunehmend die Lohnabhängigen erfaßt habe. Während die mit diesen autoritären Charakterstrukturen verbundenen destruktiven Impulse nur mühsam hinter einer Fassade sozialer Angepaßtheit zurückgehalten werden können, würden sie im Zeiten individueller und kollektiver Identitätskrise mit aller Macht an die Oberfläche durchbrechen und sich in Gewaltexzessen entladen. Hingegen würden emotional lebendige Menschen individuelle und gesellschaftliche Krisen als Herausforderung und als Chance begreifen, neue Wege der individuellen und gesellschaftlichen Veränderung zu gehen, ihren Blick konstruktiv nach vorne richten und ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen.
In unterdrückten Menschenmassen aufgewühlt hat, hat er andererseits ihren gleichzeitig wachsenden Freiheitsängsten entsprochen und extrem autoritäre Gesellschaftsstrukturen entwickelt – mit dem Führer an der Spitze der Hierarchie. Die aus der Sexualunterdrückung entstandene unbewußte Identifizierung der Söhne mit ihren autoritären Vätern konnte so kanalisiert werden in Richtung Identifizierung und Unterwerfung unter gesellschaftliche Autorität und ihrer Zuspitzung in der Gestalt des Führers. Und als Objekte für die gewaltsame Entladung der aufgestauten Energien baute der Faschismus die Juden als inneren Feind und die anderen Völker als äußeren Feind auf.
Dies alles schrieb Reich schon 1933, bevor es zur Judenvernichtung und zum Zweiten Weltkrieg kam. Wohl kaum einer sonst hatte die kommende Entwicklung so klar vorausgesehen und so überzeugend auf tiefere Ursachen zurückgeführt. Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit waren ohne jeden Zweifel eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Durchsetzung des Faschismus; aber warum daraus keine nach vorn gerichtete Befreiungsbewegung wurde, sondern eine extrem reaktionäre, repressive, autoritäre und lebensverachtende Massenbewegung, bedarf einer zusätzlichen Erklärung, die Reich mit seiner „Massenpsychologie des Faschismus“ angeboten hat.
Ohne eine vorausgegangene massenweise emotionale Deformierung der Menschen durch autoritäre und sexualfeindliche Strukturen hätte die Massenpropaganda des Faschismus und auch die Gestalt des Führer keinen derartigen Resonanzboden in der Bevölkerung finden können.
Die Sexualunterdrückung bereitet den emotionalen Boden für den Faschismus; wenn sich zusätzlich die materiellen Lebensbedingungen zum Beispiel durch Wirtschaftskrisen dramatisch verschlechtern, dann geht auf diesem Boden die Saat der Gewalt auf. Was Reich Anfang der 30er Jahre bezogen auf Deutschland herausgearbeitet hat, kann als exemplarisch gedeutet werden. Das gleiche Muster liegt auch vielen anderen Ausbrüchen kollektiver Gewalt zugrunde – bis in die Gegenwart. Bei allem Entsetzen über derartige Gewaltexzesse bleibt allerdings bis heute der Anteil der Lustfeindlichkeit in den meisten Fällen ausgeblendet und verdrängt; obwohl die Zusammenhänge zwischen Sexualunterdrückung und Gewalt – individuell wie kollektiv – unübersehbar und mittlerweile auch an anderen historischen und ethnologischen Beispielen hinreichend dokumentiert sind (4).
Was folgt aus diesen Erkenntnissen bezüglich des massenpsychologisch blinden Flecks in der Marxschen Theorie? Daß die Gleichung „wachsende Krise – wachsende Linkstendenz“ unter den Bedingungen einer sexualfeindlichen Gesellschaft nicht aufgeht. Marx konnte zu seiner Zeit diese Zusammenhänge noch nicht erkennen, weil der Durchbruch zur Entdeckung des Unbewußten durch Freud und die sexualökonomischen Erkenntnisse von Reich noch nicht vorlagen. Aber die Marxisten in den 20er Jahren und 30er Jahren – und natürlich auch andere – hätten die Chance gehabt, diese tiefen und umwälzenden Einsichten zur Kenntnis zu nehmen und ihre Sichtweise entsprechend zu erweitern bzw. – wo notwendig – zu korrigieren. Das Gegenteil aber war der Fall: Die Veröffentlichung des Buches „Massenpsychologie des Faschismus“ wurde 1933 zum Anlaß, um Reich aus der KPD auszuschließen, in die er Anfang der 30er Jahre in Berlin eingetreten war, um seine sexualreformerischen Ideen in eine soziale Bewegung einzubringen.
Offenbar war er dabei allerdings an die falsche Adresse geraten, wie er auch rückblickend einsah. Die kommunistische Partei war selbst zutiefst autoritär und sexualfeindlich – und unter dem Einfluß des Stalinismus in der Sowjetunion dogmatisch erstarrt. Das damalige führende KPD-Mitglied Wilhelm Pieck, später der Präsident der DDR, soll den Ausschluß von Reich mit den Worten begründet haben: „Wir Marxisten beschäftigen uns mit der Produktion, Reich aber mit der Konsumtion“ (gemeint waren die individuellen Bedürfnisse). Die Beschäftigung mit individuellen Bedürfnissen – und gar noch mit sexuellen – lenke die Massen nur vom Klassenkampf ab. Ein Jahr später wurde Reich auch noch aus der Psychoanalytischen Vereinigung um Sigmund Freud ausgeschlossen, weil er den meisten Psychoanalytikern zu revolutionär war – ein Störenfried bei deren Versuch, sich mit den Nationalsozialisten zu arrangieren.
Damit war der Versuch von Wilhelm Reich, eine Synthese von Marxismus und Psychoanalyse bzw. Sexualökonomie zu entwickeln – und die Befreiung der Sexualität aus patriarchalischen Zwängen zu einem wesentlichen Ziel einer sozialen Bewegung werden zu lassen, an der dogmatischen Erstarrung der damaligen kommunistische Linken und am Opportunismus der Psychoanalytischen Vereinigung gescheitert.

1 Geschrieben 1998 und erstmals veröffentlicht auf meiner website www.berndsenf.de 2003 – als Ergänzung zu meinem Buch „Die blinden Flecken der Ökonomie“ im Anschluss an Kapitel 4.
2 Die heute im Buchhandel zugängliche 3. Auflage von 1942 ist im Umfang um einige Artikel erweitert und sprachlich korrigiert. Dabei wurden von Reich sämtliche marxistischen Begriffe der 1. Auflage durch andere ersetzt, was die Darstellung nicht unbedingt klarer gemacht hat. Für Reich war es aber später wichtig, sich eindeutig vom Stalinismus zu distanzieren, der die Marxsche Theorie entstellt und für sich vereinnahmt hatte.
3 Siehe hierzu Bernd Senf (1998b): Die Wiederentdeckung des Lebendigen, sowie James DeMeo/Bernd Senf (Hrsg.) (1997): Nach Reich, Verlag Zweitausendeins, www.zweitausendeins.de bzw. www.berndsenf.de .

Autor: Prof. Bernd Senf